Katrin Hill ist Unternehmerin und Expertin für Online-Business mit über 25.000 verkauften Online-Kursen. Nach internationalen Stationen gründete sie ihr Business, um Gründer:innen und Unternehmer:innen zu helfen, ihre Sichtbarkeit strategisch und authentisch aufzubauen. Mit ihrem praxisnahen Ansatz motiviert sie dazu, mutig eigene Wege zu gehen und erfolgreich zu wachsen.
EU:
Katrin, lass uns mit einem Gedankenexperiment starten. Stell dir vor, du stehst auf einer Bühne, vor dir 500 Menschen: Gründer, Unternehmer, Selbstständige. Sie kennen dich noch nicht. Mit welchen drei Sätzen würdest du dich selbst vorstellen? Wer ist Katrin Hill?
Katrin Hill:
Ich bin Katrin Hill, Unternehmerin mit Herz. Ich gebe Online-Kurse, wie man Online-Kurse erstellt und erfolgreich verkauft. Und ja, da müssen meistens alle erstmal schmunzeln. Mein Podcast hat mittlerweile über 1,7 Millionen Downloads, was wirklich verrückt ist. Ich bin ein alter Hase im Online-Marketing und meine Mission ist es, anderen zu zeigen, wie sie sich selbst vermarkten und ihr Wissen zu Online-Kursen machen können.
EU:
Wie bist du ins Online-Business eingestiegen? Gab es einen bestimmten Moment in deinem Leben, an dem du bewusst entschieden hast, nicht den klassischen Weg – zum Beispiel als Bankkauffrau – einzuschlagen, sondern dich für das Online-Business zu entscheiden?
Katrin Hill:
Mein Weg war definitiv nicht geradlinig. Ich habe zunächst Tourismus studiert, unter anderem internationales Tourismusmanagement in Südafrika. Eher zufällig habe ich mich dann in Neuseeland selbstständig gemacht und bin dort auch auf Englisch gestartet. Damals habe ich vor allem als Dienstleisterin gearbeitet und Kunden betreut – das war aber noch kein richtiges Online-Business.
Erst mit der Schwangerschaft meiner Tochter kam die entscheidende Wendung: Ich habe damals rund 80 Stunden pro Woche gearbeitet, Zeit gegen Geld getauscht und einfach viel zu viel gemacht. Mir wurde klar, dass ich skalieren möchte, aber nicht über den klassischen Weg mit vielen Mitarbeitern – damals wollte ich das einfach nicht. Heute habe ich zwar zwölf Mitarbeiter, aber damals war das keine Option für mich.
Also habe ich beschlossen, mein Wissen an viele Menschen gleichzeitig weiterzugeben. 2016 habe ich dann meinen ersten Online-Kurs erstellt – und in nur einer Woche so viel verdient wie zuvor in einem ganzen Jahr. Seitdem ist mein Business rasant gewachsen: Innerhalb von fünf Jahren habe ich ein Millionen-Business aufgebaut und mittlerweile haben über 25.000 Menschen meine Online-Kurse absolviert.
EU:
Hast du Gegenwind aus deinem Umfeld bekommen, etwa von Familie oder Freunden, die dir geraten haben, lieber den sicheren 9-to-5-Weg zu gehen?
Katrin Hill:
Ganz viel. Selbst als ich schon ein Millionen-Business aufgebaut hatte, hat meine Mutter mich gefragt, ob ich nicht doch lieber als Sekretärin im Familienunternehmen anfangen möchte – sie verkaufen Gartengeräte und meinte: „Der Rasen wächst immer, das ist sicher. Ob das mit diesem Online-Ding wirklich langfristig funktioniert, weiß ich nicht.“ Das war gar nicht böse gemeint, sondern fürsorglich, aber ich musste mich da schon immer wieder behaupten.
Auch heute, nachdem ich nach zehn Jahren im Ausland wieder zurück in mein Heimatdorf in Mecklenburg-Vorpommern gezogen bin, spüre ich immer noch viel Gegenwind. Aber das ist mir inzwischen egal. Ich gehe meinen eigenen Weg, habe hier meine Freunde und mache das, was für mich richtig ist, unabhängig davon, was andere darüber denken.
EU:
Du bist inzwischen Expertin im Online-Business. Was sollten Gründer:innen und Unternehmer:innen unbedingt über Social Media wissen? Und welche alten Denkweisen kann man vielleicht langsam ablegen?
Katrin Hill:
Ich glaube, viele trauen sich noch nicht so richtig an das heran, was aktuell der größte Trend ist: Kurzvideos. Social Media bedeutet heute vor allem Kurzvideos, denn das ist das einzige Format, das auch verstärkt Nicht-Followern ausgespielt wird. Viele haben Angst davor, weil es bedeutet, in 60 Sekunden auf den Punkt zu kommen, die Botschaft spannend zu verpacken und das Video so zu gestalten, dass es wirklich viral gehen kann und die richtigen Menschen erreicht.
Das ist die große Herausforderung. Doch wer das nicht meistert, braucht heutzutage eigentlich gar kein Social Media mehr zu machen, zumindest wenn man neue Menschen erreichen will. Kurzvideos sind auf allen Plattformen im Kommen, egal ob TikTok, Facebook, Instagram oder YouTube – vielleicht mit Ausnahme von LinkedIn. Viele haben das noch nicht verstanden, und ich versuche immer wieder, darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig dieses Format ist, wenn man weiterhin erfolgreich sein möchte.
EU:
Bietest du dafür spezielle Kurse an?
Katrin Hill:
Ja, ich habe einen eigenen Reels-Kurs entwickelt, der sich speziell an Anfänger richtet. In diesem Kurs zeige ich, welche Formate es gibt und wie man mit Reels tatsächlich auch Geld verdienen kann. Mir ist wichtig zu vermitteln, dass Social Media nicht nur dazu da ist, viral zu gehen oder Content zu erstellen, um Content zu erstellen, sondern vor allem, um Kunden zu gewinnen und mehr Menschen zu erreichen, die dann auch kaufen.
Im Kurs geht es deshalb nicht darum, einfach nur Inhalte zu produzieren, sondern eine klare Strategie zu verfolgen, die letztlich die Verkaufsstrategie unterstützt und neue Kunden bringt. Das ist für mich der wichtige Part.
EU:
Das Thema Reichweite hört man überall – du sagst aber, es geht nicht nur um Reichweite. Was ist für dich wichtiger: Reichweite oder Relevanz?
Katrin Hill:
Tatsächlich kann es sogar tödlich sein, einfach nur viral zu gehen. Nehmen wir mein Business als Beispiel: Ich will Menschen erreichen, die ein Online-Business aufbauen möchten. Wenn ich jetzt ein virales Hunde-Video poste – wir wissen ja, Hunde, Katzen und Babys funktionieren immer gut – dann sehen das plötzlich ganz viele Hundebesitzer und Tierliebhaber. Das bringt mir aber nichts, weil der Algorithmus meine Zielgruppe komplett durcheinanderbringt und sich erst wieder darauf einstellen muss, wer eigentlich meine Inhalte sehen soll.
Deshalb ist für mich Relevanz viel wichtiger als reine Reichweite. Es geht darum, stetig die richtigen Menschen zu erreichen und regelmäßig Inhalte zu posten, die für meine Zielgruppe wirklich relevant sind. Lieber habe ich kontinuierlich mittelgroße Reichweiten mit passender Zielgruppe, als einmal viral zu gehen, den Algorithmus zu verwirren und danach die falschen Leute anzusprechen.
EU:
Welche Plattformen und Formate beobachtest du aktuell besonders? Was glaubst du, wird in Zukunft immer wichtiger werden?
Katrin Hill:
Im Moment beschäftige ich mich intensiv mit YouTube. Ich habe zwar seit 2017 meinen eigenen Podcast, merke aber, dass Podcasts ein schwieriges Feld sind, vor allem, weil die Konkurrenz immer größer wird und man nicht automatisch gefunden wird. Man muss ständig aktiv Werbung machen, um neue Hörer zu gewinnen.
YouTube funktioniert da ganz anders als klassische Social Media-Plattformen. Wenn ich bei Instagram etwas poste, ist der Beitrag nach einer Woche oft schon wieder vergessen. Ein Video auf YouTube hingegen kann jahrelang für mich arbeiten. Ich hatte zum Beispiel 2020 ein Video, das viral ging und 500.000 Aufrufe hatte – und es wird immer noch gefunden und angesehen.
Deshalb ist es wichtig, sich genau zu überlegen, welche Plattform man für welchen Zweck nutzt. Was ist die Intention dahinter, zum Beispiel auch beim Schalten von Werbeanzeigen? Ich nutze sowohl YouTube als auch Instagram. Instagram ist zwar mein Hauptkanal, aber YouTube hat langfristig einfach die größere Power, weil die Inhalte auch dann weiter für mich arbeiten, wenn ich mal nicht aktiv poste.
EU:
Du hilfst mit deinen Online-Kursen vielen dabei, sichtbar zu werden und zu verstehen, wie wichtig das ist. Gerade bei Gründerinnen und Gründern erleben wir oft, dass sie Angst davor haben, sich als Person zu zeigen. Was rätst du ihnen? Wie kann man mit der eigenen Marke oder als Person sichtbar werden und dabei authentisch bleiben, ohne sich zu verstellen oder zwanghaft virale Videos zu machen? Hast du drei Zutaten, wie das gelingen kann?
Katrin Hill:
Ich glaube, der erste Schritt ist, sich überhaupt erst einmal zu trauen, in die Sichtbarkeit zu gehen, und zwar auf eine Weise, die sich für einen selbst gut anfühlt. Ich wollte zum Beispiel anfangs keine Selfies von mir posten, das war einfach nicht mein Ding. Stattdessen habe ich Urlaubsfotos gewählt, die ich mochte, und dazu Geschichten erzählt. Es ist wichtig, einen Einstieg zu finden, der leicht fällt und zu einem passt.
Der zweite Schritt ist, sich langsam weiterzuentwickeln. Wer sich nicht sofort mit Videos wohlfühlt, kann erst einmal Fotos posten oder kurze Videos machen, in denen man vielleicht gar nicht spricht oder nur von hinten zu sehen ist. Mit der Zeit wächst das Selbstvertrauen, und irgendwann fällt es leichter, in die Kamera zu sprechen. Sichtbarkeit ist ein Prozess.
Der dritte Schritt ist, sich klarzumachen, dass Authentizität wichtiger ist als Perfektion. Die Angst, nicht perfekt zu sein, hält viele zurück – dabei wollen die Menschen gerade das Echte sehen. Es geht nicht darum, möglichst polierte oder virale Inhalte zu produzieren, sondern darum, sich selbst treu zu bleiben und einfach zu machen. Das kann ganz simpel mit dem Handy und ohne großen Aufwand sein. Wichtig ist, regelmäßig zu üben, sich auszuprobieren und dabei immer authentisch zu bleiben.
Meine drei Zutaten wären also:
Das ist der Weg, um sichtbar zu werden und eine Marke aufzubauen, die wirklich zu einem passt und Vertrauen schafft.
EU:
Du hast verschiedene Marketingstrategien, die du deinen Kundinnen und Kunden beibringst. Gibt es vielleicht eine ungewöhnliche, aber sehr wirkungsvolle Strategie, die du bisher selten geteilt hast und heute mit unseren Lesern teilen möchtest?
Katrin Hill:
Ja, eine Strategie, die ich bisher fast nur mit meinen Kunden geteilt habe, ist der gezielte Einsatz von sogenannten Freebies, also kostenlosen Angeboten, die Vertrauen aufbauen und neue Kontakte generieren. Wir sind inzwischen aber einen Schritt weiter gegangen und setzen statt klassischer Freebies auf Minikurse. Das bedeutet, dass Interessenten für den ersten Kontakt direkt einen kleinen Betrag zahlen, zum Beispiel für meinen Reels-Kurs, der zwischen 29 und 99 Euro kostet. Dadurch qualifizieren sich die Leads schon beim Einstieg und die Hürde, später zu kaufen, sinkt deutlich.
Ganz neu binden wir jetzt auch Künstliche Intelligenz ein. Statt eines klassischen Videokurses oder PDFs bieten wir einen eigens entwickelten GPT-Chatbot für unsere Zielgruppe an. Dieser Coach begleitet die Nutzer individuell durch einen Prozess, gibt Tipps und leitet sie am Ende gezielt zu unserem Angebot weiter. Die Nutzer zahlen dafür einen kleinen Betrag – zwischen 19 und 49 Euro und erhalten ein maßgeschneidertes Erlebnis. Gleichzeitig segmentieren wir unsere E-Mail-Liste: Je nachdem, ob jemand Anfänger oder Fortgeschrittener ist, bekommt er einen anderen GPT-Chatbot, der bei der Basispositionierung oder bei der Entwicklung einer Online-Kurs-Idee unterstützt. So können wir im Nachgang über unseren Newsletter noch gezielter und individueller kommunizieren.
Diese Strategie funktioniert aktuell extrem gut, senkt unsere Lead-Kosten deutlich – auf etwa 30 Prozent der üblichen Freebie-Kosten – und sorgt dafür, dass wir die richtigen Menschen auf die passenden Angebote aufmerksam machen. Das ist eine Methode, die ich aktuell jedem empfehlen kann, der sein Marketing weiterentwickeln möchte.
EU:
Lass uns noch einmal zu unserem Gedankenexperiment zurückkehren: Wenn du den 500 Unternehmer:innen zum Abschluss deiner Speech noch einen einzigen Satz für die Zukunft ihres Business mit auf den Weg geben könntest – welcher wäre das?
Katrin Hill:
Mein Satz ist: „I know I can.“ Zu wissen, dass ich es schaffen kann, macht alles möglich. Ich muss es mir nur vorstellen können. Ich habe sogar einen Song dazu schreiben lassen, der heißt „I Know I Can“ von Diana Ezerex. Er erzählt die Geschichte meiner Kunden.
EU:
Katrin, vielen Dank für diese Einblicke und Tipps!
Katrin Hill:
Immer wieder gerne!
EU:
Hier kannst du direkt in den Song „I Know I Can“ von Diana Ezerex reinhören. https://dianaezerex.com/linktree/ikic/
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