Labubu und der Milliarden-Hype

Wie ein skurriles Plüsch-Monster zur globalen Sammel-Ikone wurde – und warum seine Erfolgsformel gerade für Gründer:innen und junge Marken Gold wert ist

Labubu? Noch nie gehört? Dann wird es Zeit. Denn hinter dem Namen verbirgt sich mehr als nur ein kurioser Plüschcharakter. Es ist ein Paradebeispiel für modernes Marken-Building im digitalen Zeitalter. Zwischen Popkultur, Gamification und Community-Kult zeigt Labubu eindrucksvoll, wie man aus einem Nischenprodukt einen globalen Hype formt.

Mehr als nur ein Spielzeug: Die emotionale Formel hinter Labubu

Labubu, ein verschmitzt dreinblickender (bisschen gruseliger) Plüsch-Elf, wurde 2015 vom Künstler Kasing Lung entworfen und 2019 vom chinesischen Unternehmen Pop Mart als sogenannte „Blind Box“-Figur eingeführt. Der Clou: Käufer wissen beim Kauf nicht, welche Variante sie bekommen. Was zunächst wie eine Kinderei klingt, entwickelte sich rasant zum globalen Kultobjekt. Rihanna, Dua Lipa oder BLACKPINK-Star Lisa – sie alle posierten bereits mit dem kleinen Antihelden.

Aber warum? Weil Labubu viel mehr ist als nur ein süßes Gimmick:

Gamification & Überraschung: Kauf wird Erlebnis

Die Blind-Box-Mechanik macht aus dem Kauf ein Spiel – mit Sammeltrieb, Tauschbörsen und Seltenheiten. Für Unternehmer bedeutet das: Kombiniere Produkt & Spannung. Belohnungssysteme, Mystery-Elemente oder interaktive Drops können auch in anderen Branchen Kunden binden.

Storytelling: Ein Charakter mit Seele

Labubu ist nicht nur „niedlich“, sondern auch ambivalent: „mischievous but kind-hearted“. Er hat Ecken, Kanten und damit Charakter. 

Gründerlesson: Schaffe Marken mit Haltung. Erzähle Geschichten, mit denen sich Menschen identifizieren. Konsumenten folgen heute Persönlichkeiten, nicht Produktkategorien.

Social Proof: Promi-Faktor & digitale Sichtbarkeit

Ein prominenter Fan ersetzt heute oft die klassische Werbekampagne. Labubu hing an Designer-Bags, statt im Kinderzimmer zu verstauben. 

Lerne daraus: Strategisches Influencer-Marketing, kombiniert mit organischer Community-Power, ist ein Brand-Booster.

Künstliche Knappheit: Weniger ist mehr

Limitierte Editionen, exklusive Drops, Pop-ups: Pop Mart beherrscht das Prinzip der künstlichen Verknappung perfekt. 

Der Effekt? Exklusivität steigert Nachfrage. Auch junge Marken können durch gezielte Verknappung den wahrgenommenen Wert steigern.

Omnichannel: On- & Offline kombinieren

Ob Roboshops, Pop-up-Stores oder Online-Drops – Pop Mart bespielt alle Kanäle. 

Für Gründer gilt: Verkauf ist heute Erleben. Die Kombination aus physischer Präsenz und digitaler Skalierung ist kein Luxus mehr, sondern Erfolgsfaktor.

Die Zahlen sprechen für sich

  • 1,8 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte Pop Mart allein 2024 – maßgeblich getrieben durch Labubu.

 

  • 40 Milliarden Dollar Unternehmenswert – mehr als Hasbro & Mattel zusammen.

 

  • Einzelne Sondereditionen erzielen auf Auktionen bis zu 170.000 Dollar.

Was hier nach Ausnahme klingt, ist vor allem eines: das Ergebnis einer radikal konsistenten Markenstrategie.

Marken bauen heißt Erlebnisse schaffen

Labubu ist kein One-Hit-Wonder. Er ist das perfekte Beispiel für die Zukunft des Konsums: emotional, vernetzt, limitierend, spielerisch. Wer heute erfolgreich sein will, verkauft nicht nur ein Produkt – sondern ein Gefühl, eine Zugehörigkeit, ein digitales Lagerfeuer.