Vom Heim für körperbehinderte Menschen zum Halbmarathonläufer, Speaker und Visionär: Oliver Brünner hat sein Schicksal radikal selbst in die Hand genommen. Heute ist er überzeugt, dass in zwei Jahrzehnten niemand mehr Medikamente brauchen wird, weil jeder Mensch die Fähigkeit zur Selbstheilung in sich trägt. Im Interview spricht er über seine persönlichen Wendepunkte, die Kraft von Träumen und seine Vision eines völlig neuen Umgangs mit Gesundheit.
Oliver Brünner:
Ok, 10 Sekunden. Ich bin Oliver Brünner, Speaker, Familienvater, Halbmarathonläufer und international tätiger Unternehmer. Und das war so eigentlich nicht geplant. Für mich war ein Leben in einem Heim für körperbehinderte Menschen vorgesehen. Doch mit 16 Jahren habe ich mein Schicksal selbst in die Hand genommen und alles verändert.
Oliver Brünner:
Tatsächlich gab es zwei entscheidende Momente.
Der erste war 1978, als ich von der Gesellschaft und meinen Eltern, aus reiner Hilflosigkeit, in ein Behindertenheim gesteckt wurde. Sie hatten es gut gemeint und wollten das Beste für mich. Auch wenn ich nicht grolle, oder Schuld zuweise, dennoch brach für mich eine Welt zusammen. Es gab nur noch zwei Wege: entweder alles beenden oder mich gegen den Wind stellen und zum Rebell werden. Zum Glück habe ich mich für Letzteres entschieden. Ich habe sechs Jahre gebraucht, bis ich mich aus diesem „sinkenden Schiff“ befreien konnte. 1984 habe ich das Heim verlassen müssen und dürfen, weil ich mehrfach gegen die Hausordnung verstoßen hatte. Für mich war das ein Segen.
Der zweite Moment ereignete sich in meiner Hobbywerkstatt, als ich beinahe meine Hand durch ein Schleifgerät verloren hätte, das ich nicht stabil halten konnte. Das Ding lief in voller Rotation. Ich hatte unglaubliches Glück, die Narbe trage ich bis heute. Sie ist kaum noch sichtbar, aber für mich war das der Punkt, an dem ich wusste: So kann es nicht weitergehen. Ich muss etwas ändern und zwar radikal.
Ich begab mich auf die Suche. Von der Medizin, das ist bis heute ein großes Thema für mich, kam keinerlei Hilfe. Weder die klassische Schulmedizin noch die alternativen Richtungen hatten Antworten auf meine spastische Tetraparese. Die gilt offiziell als „minimal linderbar“, aber von Heilung spricht niemand. Operationen, bei denen Nerven durchtrennt werden, um Spastiken zu unterbinden? Das war für mich nie eine Option. Das wäre ja endgültig, für den Rest meines Lebens.
Doch inzwischen profitieren nicht nur ich, sondern viele andere Menschen von dem, was ich entdeckt habe. Auch Menschen ohne Behinderung. Sie lösen ihre Beschwerden mit Techniken, die ich entwickelt habe. Und da können Big Pharma oder Big Medicine sich auf den Kopf stellen. Sie hatten ihre Chance.
Oliver Brünner:
Ich bin ursprünglich ausgebildeter und zertifizierter NLP-Trainer, seit 2003 bei der INLPTA. In dieser Ausbildung, die über drei Jahre geht, habe ich auch eine systemische Ausbildung mitnehmen dürfen.
NLP sagt: Deine Realität ist ein Spiegel deiner Gedanken und Verhaltensmuster. Die systemische Sichtweise dagegen besagt, dass wir in einem System aus Herkunfts- und Gegenwartsfamilie leben, in dem Loyalitäten unser Verhalten prägen. Kurz gesagt: NLP erklärt, dass deine Gedanken deine Realität formen, während die Systemik zeigt, dass du dich loyal im Netz deiner Herkunftsfamilie bewegst.
Dazu gibt es unzählige Bücher, Kurse und therapeutische Ansätze, inzwischen sogar von Krankenkassen bezahlt. Doch ein entscheidender Punkt fehlte mir. Ich habe entdeckt, dass unsere Körper – meiner, deiner, die aller Menschen – von geistigen Wesen erschaffen wurden, die bis heute aktiv sind. Denn in der geistigen Welt gibt es keine Zeit und keinen Raum. Die Quantenphysik hat das längst bestätigt, etwa durch das Doppelspalt-Experiment, das zeigt: Raum und Zeit existieren nur im Ego.
Die Worte, auf die ich gestoßen bin, stammen nicht von mir, sondern aus der Nag Hammadi-Bibliothek. Diese Texte wurden um 300 v. Chr. verfasst und im 3. Jahrhundert vor der Kirche versteckt, weil sie als ketzerisch galten. Hätte man sie in die Bibel aufgenommen, würde die Kirche heute wahrscheinlich ganz anders aussehen.
In Nag Hammadi findet sich die Entstehungsgeschichte des Menschen: „Lasst uns einen Menschen schaffen, um in der Materie wirken zu können.“ Denn die geistige Welt kann in der Materie nicht wirken. Sie hat keine Gefühle, keinen Geruch, keinen Geschmack. Deshalb wurde das Experiment „Mensch“ gestartet. Dort heißt es wörtlich: „Name schuf den Kopf, Name schuf das Auge…“, bis hin zum kleinen Zeh. Alle Körperteile, jedes Organ.
Meine Schlussfolgerung war: Wenn damals ein vollkommener Mensch erschaffen wurde und es keine Zeit gibt, dann muss dieser vollkommene Mensch noch heute existieren. Darüber kam ich auch zu Rudolf Steiner, der vom Lichtkörper schreibt. Meine Erkenntnis: Das Ego bildet eine Blockade zwischen Lichtkörper und physischem Körper. Diese Blockade verursacht Krankheiten, weil die Kommunikation zwischen Licht und Materie unterbrochen wird. Auch meine eigene Behinderung habe ich so verstanden.
Also begann ich, diese geistigen Wesen durch Meditation und Mantras bewusst aufzurufen, um meinen physischen Körper wieder daran zu erinnern. Anfangs ohne Erfolg, aber ich habe nicht aufgegeben. Ich probierte verschiedene Varianten, sprach mit koptischen Lehrern, bis ich herausfand, wie man die Worte korrekt ausspricht. Dann geschah etwas: Ich spürte Resonanz. Sagte ich zum Beispiel „KRYS“, begann mein rechtes Handgelenk zu kribbeln.
Ich testete das im ganzen Körper und mit Beharrlichkeit und Ausdauer gelang es mir, meinen Körper so weit zu regenerieren, dass ich innerhalb von sechs Monaten vom Schwerbehinderten zum Halbmarathon-Läufer wurde. Das war 2011. Heute laufe ich bis zu 15 km/h auf dem Laufband. Früher bin ich bei 2 km/h gestürzt. Das habe ich inzwischen mehrfach wiederholt und ich war nie der Letzte beim Halbmarathon.
Aktuell arbeite ich daran, meine Hände zu befreien. Ich trainiere Klavierspielen. Auf meiner Website sieht man Bilder meiner Hände im ursprünglichen Zustand. Heute kann ich meine linke Hand bereits bewegen, die rechte richtet sich langsam auf. Manche Tage sind ein Rückschritt, andere ein großer Fortschritt. Es ist ein permanentes Austesten der körperlichen Grenzen. Aber es gelingt.
Und nächstes Jahr habe ich schon den Deal mit Alexander Müller: In der Lanxess Arena werde ich auf der Hauptbühne sitzen – an einem Klavier.
Oliver Brünner:
Das Wichtigste ist, den Begriff „Traum“ richtig zu verstehen. In unserer Gesellschaft gilt Träumen oft als Zeitverschwendung, „das klappt ja eh nicht“. In Wahrheit ist Träumen aber gerichtetes Denken. Wer sich richtig fokussiert, aktiviert ein Grundgesetz: Materie folgt dem Geist.
Menschen müssen begreifen, dass Träumen eine Funktion ist, keine Spielerei. Ich habe mich regelrecht in mein Leben hineingeträumt – Reisen, Autos, Begegnungen. Alles erst im Kopf, dann in der Realität.
Das funktioniert durch drei Aspekte:
Ich bin damals in Autohäuser gegangen, habe Probefahrten gemacht, selbst ohne Führerschein. Nur um den Geruch, das Gefühl, die Vibrationen wahrzunehmen.
Je mehr Informationen die Materie von dir bekommt, desto schneller realisiert sich der Traum.
Mein größtes Beispiel: Die Hauptbühne in der Lanxess Arena 2023. Eigentlich war kein Platz mehr frei. Alle Slots waren sofort vergeben. Doch ich habe mich bewusst dorthin „geträumt“. Ich sah mich im Anzug, das Publikum, ich weinte vor Freude bei der Vorstellung. Wenige Tage später rief mich Katrin Fischer an: „Bodo Schäfer ist krank, vor Tobias Beck ist ein Slot frei. 16.000 Menschen. Willst du?“ Natürlich wollte ich.
Seitdem hat sich meine Welt verändert. Ich habe mein SAP-Geschäft an meine Kinder übergeben. Sie machen das großartig. Ich selbst schreibe Bücher, stehe auf Bühnen, reise. Das ist ein Geschenk.
Oliver Brünner:
Unbedingt. Ich beschreibe in meinem Buch auch die Walt-Disney-Strategie. Sie strukturiert einen Traum so, dass er realisierbar wird. Es sind fünf Schritte:
So strukturierst du deinen Traum, statt ihn nach 20 Minuten wieder zu verwerfen. Die meisten Menschen springen von einem Traum zum nächsten. Doch das Universum braucht Klarheit.
Oliver Brünner:
Das Wichtigste ist für mich hundertprozentige Transparenz. Wegen meiner Behinderung konnte ich nie anders leben. So gehe ich auch mit Mitarbeitern um: Hinter dem Rücken tuscheln gibt es nicht. Wer leise spricht, hat ein Geheimnis, das brauchen wir nicht.
Meine Mitarbeiter haben keine festen Arbeitszeiten. Wir haben ein Stundenkontingent wegen der Sozialversicherung, aber wann und wie gearbeitet wird, entscheiden sie selbst. Meetings richten wir nach dem Leben aus. Wenn jemand sagt „Ich gehe jetzt mit meinem Sohn auf den Spielplatz, lass uns zwei Stunden später sprechen“, ist das völlig in Ordnung.
Gleichzeitig bekomme ich manchmal Mails um vier Uhr früh: „Routine fertig programmiert, gute Nacht.“ Meine Mitarbeiter arbeiten, weil sie wollen, nicht weil ich Druck mache.
Oliver Brünner:
Absolut, 100 Prozent. Ich habe das einmal in einer Reportage über einen Diamantenhändler in New York gesehen. Der Reporter fragte ihn, ob er seine Mitarbeiter nicht kontrolliere – sie könnten die Taschen voller Diamanten haben. Der alte Mann antwortete: „Wir haben sie geprüft, bevor wir sie angestellt haben.“
Das habe ich mir zu Herzen genommen. Wenn du Angst hast, beklaut zu werden, dann bist du selbst jemand, der andere beklauen würde. Vertrauen ist mein Prinzip. Natürlich wurde ich auch schon betrogen. Aber jeder ist für sein eigenes Karma verantwortlich. Das Universum holt sich zurück, was nicht rechtmäßig ist.
Oliver Brünner:
Ich glaube, der Erfolg der Zukunft liegt in der Gemeinschaft. Ich nenne mich „kapitalistischer Kommunist“: Wohlstand für alle. Es gibt keinen Grund, warum nicht jeder Mensch im Wohlstand leben kann, außer durch falsche Verteilung.
Einstein hat gesagt, dass Materie aus dem Nichts entsteht. Und damit sagt er eigentlich zeitgleich, dass es genügend für alle Menschen dieser Welt gibt. Du musst es einfach nur wollen.
Deshalb habe ich den Marcus Aurelius Park gegründet, eine Genossenschaft, die einen Paradigmenwechsel in der Medizin anstoßen soll. Meine These: In 20 Jahren wird der Mensch keine Medikamente mehr brauchen, sondern seine Selbstheilung aktivieren. Ärzte werden gebraucht – aber als Gesundheitscoaches, die Ursachen erklären und Menschen anleiten, statt nur Rezepte zu verschreiben.
Die Genossenschaft soll unabhängig sein, finanziert durch viele kleine Beiträge. Ziel: Eine Million Menschen mit jeweils 100 Euro. So sind wir frei von Banken oder Politik.
Den Namen „Marcus Aurelius“ habe ich gewählt, weil Stoiker der Meinung sind, dass du dein Inneres steuern kannst, nicht aber das Äußere. Ich liebe sein Zitat: „Wenn ich eine rote Robe tragen muss, um Kaiser zu sein, dann will ich kein Kaiser sein.“ Ich finde diese authentische Bescheidenheit gut, weil Menschen, die wirklich wissen und können keinen Anspruch auf Geltung haben. Sie werden von der Gesellschaft von ganz alleine angehoben, nicht durch ihre eigene Positionierung. Nicht durch die rote Robe. Wahres Können braucht keine Show.
Der Park entsteht in Grünenplan auf einem alten Weihnachtsbaumgelände. Wir haben die Genehmigung, dort zu bauen, und beginnen mit dem Aufbau. Parallel sind wir dem Health Captains Club beigetreten, einem Netzwerk internationaler Mediziner, die das Konzept „Healthy Longevity“ vertreten: gesund 100 Jahre alt werden, Herr seiner Sinne bis zum letzten Atemzug.
Und genau das ist mein Ziel: diesen Körper gesund zu verlassen – ohne Behinderung.
Oliver Brünner:
Danke für diese wunderbare Frage. Wenn es im Außen keine Lösung gibt, gibt es sie im Inneren. Gehe in die Meditation. Stelle deine Fragen an dein höheres Selbst, deinen Schutzengel – wie immer du es nennen willst – und warte. Nicht selbst antworten wollen, einfach warten.
Wichtig: kein Alkohol. Alkohol senkt die Schwingung und zieht die falschen Antworten an. Die geistige Welt antwortet auf der Frequenz, auf der du dich befindest.
Ich mache das selbst, auch wenn wir in der Genossenschaft mal auf fast unüberwindbare Bürokratie stoßen. Dann setze ich mich mit einem Kaffee in die Stille und frage: „Was hilft hier?“ Und bisher habe ich immer die richtigen Antworten bekommen. Das Universum hört zu – 100 Prozent.
Oliver Brünner:
Sehr gerne.
Weitere Informationen über Oliver Brünner und den Marcus Aurelius Park:
www.oliverbruenner.de/